Das bezaubernde Land Bosnien-Herzegowina ist reich an wunderschöner Natur, kulturellen Sehenswürdigkeiten sowie einer sehr interessanten Küche. Trotzdem gehört Bosnien aktuell noch zu den eher unbekannteren Reisezielen. Für uns zählt das Land zu den letzten Geheimtipps für abenteuerlustige Wohnmobilisten in Europa. Eingebettet zwischen Kroatien, Montenegro und Serbien beherbergt Bosnien einige der letzten Urwälder Europas, romantische Dörfer und mehrere UNESCO-Weltkulturerbestätten, die eine bewegte Geschichte erzählen.
Reisende erwarten Nationalparks mit spektakulären Wasserfällen, atemberaubende Hochebenen mit freien Wildpferden und lebendige Städte voller kulinarischer Highlights.
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Einreise nach Bosnien Herzegowina mit dem Wohnmobil
Die Einreise nach Bosnien erfolgt über Kroatien, man benötigt neben einem gültigen Reisepass oder Personalausweis, den Fahrzeugschein. Das Vorweisen einer gültigen Fahrzeugversicherung (grüne Versicherungskarte) ist seit 2020 zwar nicht mehr verpflichtend, jedoch sollte man diese natürlich trotzdem mitführen und vorab prüfen, ob Bosnien-Herzegowina (Ländercode: BiH) abgedeckt ist.
Offiziell besteht eine Meldepflicht bei der nächsten Polizeibehörde binnen 48 Stunden nach der Einreise, wenn ein Aufenthalt von mehr als drei Tage geplant ist. Bei einem Aufenthalt in einem Hotel oder Campingplatz erfolgt die Anmeldung durch die Gastgeber. Bei Einreise ist auch der Nachweis von min. 150 KM (ca. € 75) pro Aufenthaltstag notwendig. Der Nachweis kann in bar oder per Kreditkarte erfolgen. Wichtig: vorläufige Ausweisdokumente werden nicht anerkannt und können die Verweigerung der Einreise zur Folge haben.
Das Nationalitätskennzeichen „ D“ für Deutschland muss sichtbar am Fahrzeug angebracht sein. Ist der Fahrer nicht Eigentümer des Fahrzeugs, ist es ratsam, eine Benutzervollmacht mitzuführen.
- Melanie, Thelen(Autor)
Allgemeine Informationen zu einer Reise mit dem Camper nach Bosnien
Während unserer Reise durch Bosnien haben wir für euch einige allgemeine Informationen über das Land und das Reisen hier zusammengetragen, die wir im Vorfeld einer Reise immer interessant und wichtig finden.
Sicherheit in Bosnien Herzegowina
Wir haben uns die ganze Zeit über in Bosnien Herzegowina sehr sicher und wohl gefühlt. Die Gastfreundlichkeit und Herzlichkeit dieses Landes hat uns zutiefst berührt. Wir haben es als ein sehr sicheres Reiseland empfunden.
Maut und Straßenverhältnisse
Die Straßenverhältnisse haben uns sehr positiv überrascht. Sie waren im ganzen Land bis auf wenige Ausnahmen gut bis sehr gut. Natürlich kamen wir abseits der Hauptstraßen, z.B. in den Hochebenenen um Livno herum mit unserem Wohnmobil nicht sehr weit. Aber trotzdem führt eine gut befestigte Schotterpiste auch hier in der Nähe durchs Land und man bekommt so auch ohne 4×4 Antrieb einen Einblick in die wunderschöne Landschaft des Landes.
Maut: Wir haben nirgends Maut bezahlen müssen. Es gibt aber wohl in Bosnien auch mautpflichtige Autobahnabschnitte (Cash oder Kreditkarte).
Währung und Geld
Geld kann in allen größeren Orten problemlos von Euro in bosnische KM (Konvertible Mark) gewechselt werden. Dabei muss man seinen Ausweis vorzeigen und wir hatten nirgends das Gefühl, „abgezockt“ zu werden. Der angegebene Wechselkurs kann vorher eingesehen und ggf. noch schnell online verglichen werden, wenn doch ein ungutes Gefühl besteht. Man kann natürlich auch einfach Geld am Automaten in KM abheben und sich so den Bargeldwechsel ersparen. Viele Stellplatzbesitzer akzeptieren auch Euro als Zahlungsmittel. In Supermärkten oder Tankstellen geht das natürlich nicht.
Preise in Bosnien
- Diesel: 1.55- 1.70 € (Stand 2022)
- Lebensmittelpreise sind überraschend teuer und die angebotene Lebensmittelvielfalt ist eher gering.
- Stellplätze: 10 € im Durchschnitt
- Bier /Softgetränk im Lokal: 1.50 €
- Eintritt für Wasserfall 1.50 €
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Drei Highlights unsere Route durch Bosnien & Herzegowina Una Nationalpark
Unsere Route führte uns aus Kroatien zunächst tief in den wunderschönen Una-Nationalpark hinein. Das Naturparadies ist ein kleiner Geheimtipp und eine tolle Alternative zu dem teuren und überfüllten Touristenhotspot „Plitvicer Seen“ in Kroatien.
Die drei Flüsse Una, Urnac und Krka verleihen dieser Region ein atemberaubendes Landschaftsbild. Die Natur strahlt hier in sattem grün und türkisfarbenen Flusswasser vor leicht bergiger Hintergrundkulisse. Der Eintritt in den Nationalpark ist mit 3,50 € unschlagbar günstig und man erhält Zugang zu den wunderschönen Wasserfällen.
Für die Anreise in den Nationalpark muss man eine etwa 10 km lange Schotterpiste bewältigen. Je nach Jahreszeit und Wetterbedingungen ist sie in unterschiedlichem Zustand. Wir sind mit unserem normalen 3.5 t Wohnmobil hier gut durchgekommen, sind aber aufgrund der Schlaglöcher relativ langsam gefahren.
Stellplätze im Una Nationalpark für Vans und Wohnmobile
Es gibt die Möglichkeit im kleinen Örtchen „Kulen Vakuf“ auf einem offiziellen kleinen „Campingplatz“ zu parken, allerdings sind es von hier noch ein paar Kilometer bis zu den Wasserfällen. Der Platz ist wunderschön am Fluss gelegen und verfügt sogar über einen kleinen Pool. Alternativ fährt man weiter vor bis „Martins Brod“. In diesem Ort gibt es mehrere Parkplätze, auf denen man auch übernachten kann. Wir haben direkt am Ortseingang an dem Picknickplatz übernachtet. Von hier sind es ca. 10-15 min zu Fuß zum ersten spektakulären Wasserfall und es gibt auch einen Flusszugang direkt um die Ecke, wenn man sich etwas abkühlen möchte.
Kosten: 5 € (10 KM) pro Person und pro Nacht (Cash only, wie überall an den Stellplätzen in Bosnien). Bei uns wurden die Kinder nicht berechnet. Abends kommt jemand von Nationalpark (muss nicht zwangsläufig offiziell aussehen) und kassiert. Lasst euch das Ticket ausdrucken und bewahrt es auf. Denn bei uns kam morgens eine andere Person vom Nationalpark und kontrollierte, ob wir ein Ticket haben. Mit dem Ticket kann man auch die Wasserfälle besichtigen. Wir waren jedoch zuerst beim Wasserfall und haben dort nochmal Eintritt bezahlt (1.50 € pro Erwachsener). Also wenn ihr abends ankommt und den Parkplatz bezahlt, kommt ihr wahrscheinlich mit dem Ticket auch zum Wasserfall.
Der Ort Martins Brod liegt direkt an den „Great Una Waterfalls“ und ist daher perfekt geeignet, um diese zu besichtigen. Darüber hinaus kann man hier eine schöne Wanderung zu einem Canyon machen. Der Weg führt auch durch einen Tunnel, in dem ihr mit Glück Fledermäuse sehen könnt (nicht zu nah ran gehen, Fledermäuse können Tollwut übertragen).
Koordinaten Campingplatz in Kulen Vakuf
Die Wildpferde von Livno
Die Wildpferde von Livno in ihrer natürlichen Umgebung zu sehen, ist ein absolut beeindruckendes Erlebnis. Es leben mehrere wilde Herden auf der Hochebene am „Mount Cincar“, oberhalb der Stadt Livno. Der Ursprung der Pferde ist nicht zu 100 % geklärt. Jedoch ist die plausibelste Erklärung, die wir gehört haben, dass es ursprünglich Arbeitspferde aus der Landwirtschaft waren, die durch Traktoren ersetzt wurden. Viele Bauern in dieser Region haben ihren Pferden die Freiheit geschenkt, anstatt sie zu verkaufen oder zu schlachten. Diese Pferde haben sich vermehrt und so sind viele Tiere der aktuellen Herde in Freiheit geboren und das merkt man auch an ihrem wilden Charakter. Es ist wirklich interessant zu sehen, wie die wilden Pferde in einer so großen Gruppe miteinander interagieren und die Hengste untereinander auch Kämpfe austragen. Die atemberaubende Kulisse der bosnischen Hochebene rundet das Erlebnis wunderbar ab.
Die Wildpferde in Bosnien und Herzegowina zu sehen, gehört unseren großen Highlights auf der Balkanroute. Da wir „nur“ mit einem normalen Wohnmobil und nicht mit einem 4×4 Fahrzeug unterwegs sind, wurde uns leider schnell klar, dass wir es nicht bis zu den Wildpferden in Bosnien und Herzegowina schaffen werden. Aber zum Glück gibt es tolle Touren, die man buchen kann und die wir wirklich weiterempfehlen. Reisende mit einem (kleinen) offroadtauglichen 4×4 Fahrzeug können versuchen auf eigene Faust in die Hochebene bei Livno zu fahren und dort die Wildpferde zu suchen. Bedenken sollte man dabei aber jedoch, dass aus dem Krieg immer noch abseits der Wege Munitionsüberreste herumliegen könnten. Ob das in dieser Region heute noch ein Problem darstellt, sollte vorab geklärt werden.
Jeep Tour Anbieter in Livno
Es gibt zwei Touranbieter in Livno, die ihre Gäste mit Jeeps zur Hochebene fahren und genau wissen, wo die Pferde sind und wie man sich ihnen korrekt gegenüber verhält. Wir haben uns für „Continental Adventure“ entschieden und können diesen Anbieter sehr empfehlen! Die Fahrer und Guides waren sehr professionell und super nett. Wir haben uns die gesamte Tour über wohlgefühlt, alle sprechen sehr gut englisch und waren unglaublich hilfsbereit.
Kosten
Wir haben die „Wild Horse Photo Safari“ gebucht. Sie kostet 35 € pro Person. Für die Kinder wurden 10 € berechnet. (Stand Sommer 2022).
Die Tour dauert etwa 4-5 Stunden, abhängig davon, wie schnell die Guides die Herde in der weitläufigen Landschaft der Hochebene finden. Wir haben die „Foto Safari“ mit Start um 16 Uhr gebucht, um das schöne Abendlicht zu haben. Auf der Rückfahrt hatten wir so eine tolle Sunset-Stimmung, es war wirklich ein unvergesslicher „Marmeladenglasmoment“ für uns als Familie.
Weiter geht’s zum Rama Lake
Nach dem Besuch der Wildpferde ging es für uns direkt weiter zum nächsten Highlight in Bosnien. Der Rama-Stausee beeindruckt schon bei der Anfahrt aus den Bergen mit einer spektakulären Ansicht der Seenlandschaft.
Am See gibt es die Möglichkeit in unmittelbarer Nähe des Wassers mit toller Aussicht stehen und in den Kontakt mit den Einheimischen zu kommen. Denn der „Campingplatz“ am Rama Lake ist eigentlich ein Teil des Gartens einer überaus netten und hilfsbereiten Familie. Der Bereich bietet für etwa vier Fahrzeuge Platz und hat einen wunderschönen Ausblick auf den See. Auf Nachfrage können geländegängige Fahrzeuge auch weiter unten am See stehen. Wir wollten eigentlich nur eine Nacht bleiben, daraus sind dann aber doch drei geworden. Einfach weil wir es hier so schön fanden und die Familie wirklich super nett ist. Wir haben abends mit dem Familienältesten „Rakija“ (selbstgebrannter Schnaps) getrunken, durften Brombeeren und Obst pflücken und bekamen typisch bosnische Desserts ans Wohnmobil gebracht.
Am See kann geangelt werden und es bieten sich Ausflüge mit dem Fahrrad an. Hier geht’s zum Campingplatz Bosniak
Lake Blidinje Jezero
Anschließend sind wir auf spektakulären Landstrassen zu einem weiteren Stellplatz mit tollem Bergpanorama im Hintergrund gefahren. Der See selbst ist recht flach, aber baden ist möglich. Es können hier schöne Wanderungen rund um den See unternommen werden. Für die Kinder gibt es eine Schaukel, eine Sandkiste und ein Trampolin. Der Platz verfügt über einen Gasgrill und eine Küche, die benutzt werden darf. Im Kühlschrank stehen auch kalte Getränke (Bier, Wein, Cola) zum Verkauf. Geld (10 € pro Nacht) wird in die Vertrauenskasse eingeworfen. Der Besitzer spricht deutsch.
Das waren die drei top Highlights unserer Wohnmobilreise durch Bosnien und Herzegownina. Wer sich gerne auch Städte anschaut, dem sei an dieser Stelle „Mostar“ und „Sarajevo“ empfohlen. Wir waren selbst nicht hier, haben aber von anderen Reisenden und Einheimischen viel positives gehört.
Wenn du mehr Informationen zu einem Städttrip nach Sarajevo suchst, schau unbedingt mal auf dem Blog „KekseundKoffer.de“ von Elke vorbei. Dort gibt es einen sehr informativen Artikel mit vielen tollen Tipps zu Sarajevo. Hier kommst du direkt zum Sarajevo-Artikel.
Wir waren insgesamt wirklich sehr positiv überrascht vom Land, der Kultur und der Gastfreundlichkeit der Menschen in Bosnien, so dass wir eine Reise in dieses schöne Fleckchen unserer Erde wirklich empfehlen können.
Könntest du dir eine Reise mit dem Van oder Wohnmobil nach Bosnien vorstellen? Lass es uns gerne in den Kommentaren wissen. Weitere Routeninspiration findest du hier: die fünf besten Stellplätze in Südfrankreich am Atlantik.
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