Wir reisen seit 2019 mit unserem Wohnmobil durch Europa. Auf unseren Reisen fahren wir nur sehr selten einen Campingplatz an. In diesem Artikel möchten wir unsere Erfahrungen und Tipps zur Sicherheit beim Freistehen und Wildcampen mit dir teilen.
[Transparenz-Hinweis: Dein Vertrauen ist uns wichtig. Dieser Artikel enthält „Affiliate-Werbelinks“. Das bedeutet, wenn du ein Produkt über einen dieser Links kaufst, erhalten wir dafür eine kleine Provision, die uns dabei hilft diesen Blog zu betreiben. Der Produktpreis erhöht sich dadurch für dich aber nicht, sondern bleibt gleich. Vielen Dank für deine Unterstützung.]
Mehr Sicherheit beim Freistehen und Wildcampen
Wir halten uns beim Freistehen immer mindestens an die folgenden vier Tipps, ganz egal wo und in welchem Land. Bislang waren wir glücklicherweise noch in keiner wirklich brenzlichen oder gefährlichen Situation. Hier ist eine kleine Liste von Tools*, die deinen Camper sicherer machen.
1. Der Autoschlüssel
Eines, der für uns wichtigsten To-do’s für die Sicherheit beim Freistehen und Wildcampen am Abend ist es, den Autoschlüssel an seinen festen Platz zu legen. Falls mitten in der Nacht fremde Menschen um den Camper schleichen oder man aus anderen Gründen schnell wegfahren möchte, ist es super hilfreich schnell den Autoschlüssel greifen und losfahren zu können. In so einer Stress-Situation, schlaftrunken erst lange den Schlüssel suchen zu müssen, verursacht nur noch mehr zusätzlichen und vollkommen unnötigen Stress. Für den Schlüssel haben wir einen Platz ausgesucht, der intuitiv und schnell erreichbar ist. Wir haben uns angewöhnt, ihn grundsätzlich immer hier abzulegen, wenn wir im Camper sind. Das erspart auch im normalen Tagesverlauf das lästige Suchen. Denn auch, wenn ein Camper nicht besonders groß ist, kann man hier super Dinge so verlegen, dass man lange nach ihnen sucht.
2. Parkrichtung für mehr Sicherheit beim Wildcampen
Wir versuchen immer so zu parken, dass wir freie Bahn Richtung Ausgang des Parkplatzes haben. In einer brenzligen Situation möchte sicherlich niemand erst aussteigen und den Fahrer aus der engen Lücke herauswinken. Ziel ist es, so zu parken, dass man mitten in der Nacht schnell den Platz verlassen kann. Auch Auffahrkeile, sind in dieser Situation sehr ungünstig und sollten beim Freistehen oder Wildcampen so oder so möglichst nicht genutzt werden. In dem Artikel „10 Regeln des Freistehens“ findest du die wichtigsten Verhaltensregeln beim „Freistehen und Wildcampen“, damit wir alle noch lange diesen Lebensstil leben können. Wie du Bußgelder für’s Wildcampen vermeiden kannst, steht in diesem Blogartikel.
3. Fahrersitz frei halten
Der Platz im Camper oder im Wohnmobil ist begrenzt und es ist super verführerisch, die vorderen Sitze als Ablage zu nutzen. Unsere Kindersitze stapeln wir auf dem Beifahrersitz und geben immer Acht darauf, dass der Fahrersitz in der Nacht frei bleibt. Einfach für den Fall, dass wir schnell wegfahren wollen oder müssen.
4. Schaue dir den Platz genau an, wenn du ankommst
Wenn du am neuen Stellplatz angekommen bist, ist es ratsam, sich einmal gründlich umzuschauen. Wenn du viele Glasscherben, Bierflaschen, Müll und Zigarettenstummel vorfindest, ist dies ein Indiz dafür, dass hier ein Treffpunkt für Jugendliche oder junge Erwachsenen ist. Mit Kindern ist es für uns ein Ausschlusskriterium (Verletzungs- oder Vergiftungsgefahr durch Scherben, Müll etc). Aber auch sonst ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass es deine Nachtruhe hier durch laute Musik, driftende Autos und Ähnliches gestört wird. Das gilt natürlich vor allem für’s Wochenende.
Zusatztipps für mehr Sicherheit beim Freistehen und Wildcampen
- Lasse keine Gegenstände über Nacht draußen stehen. Sie könnten geklaut werden oder es kostet dich in einer kritischen Situation wertvolle Zeit, diese zu verstauen, bevor du wegfahren kannst.
- Ist der Parkplatz bei Google oder Park4Night gelistet? Dann lies dir die letzten Kommentare durch. Versuche zu filtern, ob es hier ernst gemeinte Warnungen und schlechte Kritik gibt. Bedenke aber, dass es auch immer mal wieder „Fake-Einträge“ gibt, um besonders tolle Plätze zu „schützen“. So kann es sein, dass von häufigen Einbrüchen geschrieben wird, obwohl diese gar nicht vorgekommen sind. Manche versuchen so, andere Nutzer der Apps abzuschrecken, sodass der Platz weniger angefahren wird. Echte Kommentare von falschen auseinander zu halten, ist nicht einfach. Hier muss man auf seine Intuition und Erfahrung hören.
- Es kann sinnvoll sein, sich in einem neuen Land über die Notfallnummer zu informieren. Im Ernstfall ist es mühselig, diese erst googeln zu müssen.
- Lasse keine teuren technischen Geräte sichtbar im Fahrerhaus liegen, um keine Begierden zu wecken. Lasse auch keine Reisepässe oder wichtige Dokumente im Handschuhfach liegen.
- Nimm Warnungen von Anwohnern, Sicherheitsdiensten oder der Polizei ernst. Wir wurden schon einige Male darauf hingewiesen, dass dieser Platz für das Übernachten mit dem Camper oder Wohnmobil aus diversen Gründen nicht sicher oder verboten ist. Es kann sein, dass man hier entweder einfach keine Camper haben möchte oder ein neuer offizieller Wohnmobilstellplatz in der Nähe aufgemacht hat. Wir verhalten uns in dann stets freundlich, aufgeschlossen und kooperativ. Auch wenn Einheimische zunächst unfreundlich sind, ist es meist trotzdem am Ende möglich, ein freundliches Gespräch zu führen und zu erfahren, was hinter den Gründen steckt. Meist haben die Menschen einfach schlechte Erfahrungen mit Wildcampern gemacht (Müll, laute Musik, Fäkalien und herum wehendes Toilettenpapier).
- Meide das Freistehen in Ballungsgebieten (berüchtigt sind z.B. Montpellier, Bordeaux). Gehe bei Stadtbesuchen lieber auf bezahlte und bewachte Stellplätze. Meist gibt es neben teuren Campingplätzen auch günstigere Alternativen.
- Lasse keinen Müll oder Lebensmittelreste draußen stehen. Das ist nicht nur für Passanten unschön, sondern lockt auch wilde Tiere und Insekten an. In einigen Regionen (Osteuropa oder Scandinavien) gibt es noch Raubtiere, wie etwa Bären, die eine Gefahr darstellen können. Es kann auch vorkommen, dass Möwen oder Krähen deine angehängte Mülltüte komplett auseinandernehmen und über den ganzen Platz verteilen.
Wenn du wissen möchtest, was für uns zur Grundausstattung in den Camper gehört, dann schau mal hier in diese Liste*.
Mit diesen Tipps haben wir in den letzten Jahren sehr gute Erfahrungen gemacht. Der letzte und wohl wichtigste Tipp ist; Höre auf dein Bauchgefühl! Egal wie schön der Platz wirkt, wenn du dich unwohl fühlst, fahre weiter. Unsere Bauchstimme war uns beim Reisen immer ein sicherer Kompass, auf die wir und verlassen können.
Mehr wirklich interessante und hilfreiche Tipps findest du auf dem Blog „2onthego“ von Gina und Marcus in dem Artikel „Einbruchsschutz fürs Wohnmobil“. Hier klicken, um direkt zum Artikel zu kommen.
Fallen dir noch weitere wichtige Tipps zur Sicherheit beim Freistehen und Wildcampen ein? Dann schreib sie gerne in die Kommentare. Gerne kannst du auch deine persönlichen Erfahrungen und Learnings hier teilen.
Wir wünschen dir ganz viel Freude auf deinen Reisen 🙂
0 Kommentare
Trackbacks/Pingbacks