Vanlife – 10 Regeln des Freistehens!

Freistehen in Europa wird immer beliebter und leider auch schwieriger, denn mehr und mehr Plätze werden mit Verbotsschildern oder Höhenbegrenzungen versehen. Die Polizei kassiert regelmäßig Bußgelder ein und auch die Akzeptanz in der lokalen Bevölkerung wird immer weniger.

Wir sind seit 2019 in Europa unterwegs und konnten beobachten, wie es immer schwieriger wurde freie Plätze zu finden. Gerade in den Ländern, die Vanlifer anziehen, wie Spanien, Portugal und Schweden.

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Was können wir tun, damit das Freistehen weiterhin möglich ist!

Damit wir noch einige Jahre die schönen übrig gebliebenen Plätze in Europa mit unseren Campern besuchen können, dürfen wir ALLE gemeinsam dafür sorgen, dass der Ruf des Vanlifes wieder besser wird.

Die 10 Regeln des Vanlifes

1. Benutze eine Toilette!

Es gibt mittlerweile alle möglichen Versionen einer mobilen Toilette. Die wahrscheinlich beste Toilette, um autark stehen zu können, ist eine Trockentrenntoilette.

Wir haben unsere Trockentrenntoilette Anfang 2021 eingebaut und es nicht bereut. Wir sind hinsichtlich des „Entsorgens“ völlig unabhängig von Campingplätzen oder Entsorgungsstationen.

Aktuell bauen wir sogar eine zweite Trockentrenntoilette, die wir auf Basis unserer Erfahrungen optimieren werden.

Jonas erzählt euch in diesem Video welche Fehler wir beim ersten Bau unserer Trenntoilette gemacht haben- und was wir jetzt verändern werden!

Das Gehäuse einer Trockentrenntoilette lässt sich ziemlich einfach selber bauen. Es ist aber sinnvoll, sich zumindest den Trenneinsatz zu bestellen.

Es gibt aber auch schon sehr gute fertige Trenntoiletten-Bausätze in verschiedenen Größen oder kleine „Toiletten-Eimer“. Es ist also wirklich schon in einem kleinen Van möglich sich so zu organisieren, dass wir nicht mehr in die Natur gehen müssen, um das Geschäft zu erledigen.

Wenn du tatsächlich noch ohne Klo unterwegs bist, dann benutze immer einen Klappspaten und vergrabe deine Hinterlassenschaften. Und noch viel wichtiger, nimm dein Klopapier wieder mit, das gehört nämlich nicht in die Natur, sondern in den Restmüll (gilt besonders für Feuchttücher).

Wenn du weder eine Trockentrenntoilette, noch einen Klappspaten dabei hast, nutze bitte öffentliche Toiletten.

Einer der Hauptgründe, weshalb das Freistehen in Europa immer weniger geduldet wird, sind die Unmengen an Fäkalien, die sich in den Dünen wieder finden. Benutzte Feuchttücher umwickeln die Dünenpflanzen, fliegen durch die Gegend und man muss aufpassen, dass man nicht hineintritt.

2. Nimm deinen Müll wieder mit

Lass keinen Müll an deinem Platz zurück. Oft sind Parkplätze mit Mülltonnen ausgestattet. Sollte es nicht der Fall sein, dann nimm deinen Müll bitte mit und entsorge ihn während der Fahrt zum nächsten Stellplatz. In der Natur zu stehen und diese zu genießen, bedeutet genauso auf sie Acht zu geben und sie zu schützen. Wir möchten unsere Plätze sauberer hinterlassen, als wir sie vorgefunden haben. Deshalb sammeln wir an jedem Stellplatz ein wenig Müll. Es gibt uns ein gutes Gefühl und mit etwas Glück schauen andere Vanlifer oder Passanten zu und nehmen sich ein Beispiel.

Es ist nicht sonderlich cool den alten Müll anzufassen, daher haben wir häufig Greifer und immer Handschuhe dabei. Damit lassen sich auch die Zigarettenstummel problemlos aufheben.

3. Kein Campingverhalten

Wenn wir uns frei auf Parkplätze oder in die Natur stellen und dort kein auffälliges Campingverhalten an den Tag legen, wird es oft geduldet. In den meisten Fällen bewegen wir uns mit dem Parken über Nacht in einer rechtlichen Grauzone. Daher ist es sehr ratsam, sich den Platz und den Ort genau anzusehen, bevor ihr euch ein kleines Camp aufschlagt. Sprecht mit anderen Campern, die an dem Ort stehen.

Schaut gerne in diesem Beitrag vorbei: „Freistehen mit dem Wohnmobil in Europa“. Wir klären in diesem Beitrag, was genau unter „Campingverhalten“ verstanden wird und was beim Freistehen noch erlaubt ist.

4. Bleibe stets freundlich

Gegenüber den Locals ist es wichtig, immer freundlich zu bleiben. Grüße Passanten nett und aufgeschlossen. Es hilft dabei sehr, die Sprache etwas zu lernen!

5. Verhalte dich unauffällig

In der Nähe von anderen Ortschaften ist es wichtig sich möglichst ruhig und unauffällig zu verhalten. Vermeide vor allem nach 20 Uhr laute Musik und Partys.

6. Respektiere Naturschutzgebiete

In Naturschutzgebieten ist es in der Regel verboten, in der Natur frei zu stehen. Bitte stelle dich nur auf Parkplätze oder extra vorgesehene Plätze für Camper.

7. Lagerfeuer und Grillen

In Südeuropa ist es fast überall verboten, ein Lagerfeuer zu machen. Grillen ist ebenfalls nur an extra ausgewiesenen Plätzen erlaubt. Bitte halte dich je nach Land an die Vorschriften.

Anders ist es in den skandinavischen Ländern. Dort ist es noch möglich, den Traum, vom eigenen Stockbrot über einem Lagerfeuer, zu leben.

8. Nur auf Entsorgungsstationen entleeren

Entsorge deine „Chemietoilette“ und dein „Grauwasser“ auf jeden Fall nur auf Entsorgungsstationen. Falls wir keine Entsorgungsstationen finden, weichen wir für die Entleerung auf einen Camping- oder Stellplatz aus. Wenn du eine Trockentrenntoilette an Board hast, kannst du deinen Feststoffbehälter im Restmüll entsorgen und der Urin kann in andere öffentlichen Toiletten gekippt werden.

9. Informiere dich vorher über das Land

Informiere dich immer im Voraus über Land und Leute. Besonders über Verbote, Sitten und Verhaltenstraditionen der Bevölkerung.

10. Was tun, wenn die Polizei klopft?

Es kommt hin und wieder mal vor, dass die Polizei am Abend an der Wohnmobiltür klopft. Man zuckt zusammen und beim ersten Mal war uns auch etwas mulmig zumute.

Oft bitten sie euch den Platz zu verlassen, weil es verboten ist dort zu nächtigen. Wir haben es selbst schon erlebt. Wenn ihr euch freundlich und aufgeschlossen zeigt, sind die Beamten unserer Erfahrung nach immer nett und empfehlen sogar mitunter einen geeigneten Schlafplatz in der Nähe.

Es kommt aber auch vor, dass die Polizei euch nur warnen möchte, falls ihr in einer Gegend steht, die eine verhältnismäßig hohe Kriminalität aufweist.

Die wichtigste Verhaltensregel ist: bleibt in jedem Fall immer nett und höflich! Denn meistens wollen sie euch eigentlich nur helfen.

Das waren unsere 10 Verhaltensregeln zum Freistehen in Europa. Ich glaube, wenn wir uns alle an diese Regeln halten würden, hätten wir bessere Chancen auch weiterhin diesen Lifestyle zu leben.

Habt ihr schon schlechte Erfahrungen beim Freistehen gemacht oder noch andere wichtige Tipps? Dann freue ich mich darauf, in den Kommentaren darüber zu lesen.

Viel Spaß auf eurem nächsten Roadtrip,

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