Stellplatzsuche mit Kindern – unsere wichtigsten Tipps

In diesem Artikel möchte ich dir erzählen, worauf wir bei der Stellplatzsuche mit Kindern grundsätzlich achten. In Südeuropa ist es während der Nebensaison „noch“ gut möglich, frei und einsam zu stehen. Unsere Tipps und Erfahrungen in diesem Blogartikel beziehen sich hauptsächlich auf die Stellplatzsuche mit Kindern in Frankreich, Spanien und Portugal. Es gibt sie noch, die verlassenen Buchten und Klippen, Orte, an denen ihr als Familie ungestört gemeinsam spielen, lachen und toben könnt. Ebenso wichtig, wie einfach mal nur die Seele in einer Hängematte baumeln zu lassen.

Unsere wichtigsten Tipps für die Stellplatzsuche mit Kindern im Wohnmobil

Wenn wir frei stehen, gibt es einige Kriterien, auf die wir mit unseren Kindern wert legen.

Freistehen mitten in der Natur bedeutet für uns Freiheit und Glück.

Neun Tipps für die Stellplatzsuche mit Kindern im Wohnmobil

Wir vermeiden Stellplätze an befahrenen Straßen. Die Stellplatzsuche mit Kindern ist etwas aufwendiger, als ohne. Wir stellen unser Wohnmobil über Nacht oder für mehrere Tage niemals direkt an eine viel befahrene Straße. Genauso wichtig ist es uns, dass der Strandzugang nicht über eine Straße vom Wohnmobil getrennt ist. Liegt der Stellplatz direkt an einer Straße, kann der Alltag mit Kindern im Wohnmobil schnell in Stress ausarten.

Es muss immer einer von uns sofort und permanent ein Auge auf die Kinder haben, wenn sie einen Fuß vor das Wohnmobil setzen. Dieser Punkt hängt natürlich stark vom Alter der Kinder ab. Auf unseren zweijährigen Sohn müssen wir noch viel mehr achten, als auf unseren Vierjährigen.

Wir vermeiden Stellplätze direkt an Klippen

Direkte Plätze an den Klippen vermeiden wir ebenfalls, aus den gleichen Gründen. Es gibt zum Glück viele schöne Plätze an der Algarve, die mit Zäunen begrenzt sind. Die Kinder können dort nicht direkt bis an die Klippen gehen und trotzdem hat man einen tollen Ausblick. Wenn die Kinder aus dem Wohnmobil steigen und 30-50m wild loslaufen können, wissen wir, dass wir einen guten Platz gefunden haben.

Hin und wieder suchen wir Spielplätze auf

Je nach Wetter und Laune der Kinder, schauen wir, ob es in der Nähe einen Spielplatz gibt. Es erleichtert an nicht so warmen Tagen ungemein den Alltag und bringt immer etwas Abwechslung hinein, wenn man schon eine längere Zeit an Stränden stand. Je nach Stimmung legen wir mehr oder weniger Wert darauf, einen Spielplatz in der Nähe zu haben.

Wir richten uns nach dem Wetter

Das Wetter hat unsere Reise eigentlich immer im Griff. Wir prüfen grundsätzlich das Wetter, bevor wir uns einen neuen Platz suchen. Es bringt niemandem etwas, wenn der schönste Stellplatz mit direkter Strandlage durch Dauerregen nur aus dem Fenster zu bestaunen ist. Das Wetter bestimmt tatsächlich, ob wir in die freie Natur fahren, an den Strand oder in eine Stadt.

In Städten vermeiden wir in der Regel frei zu stehen

In Städten oder größeren Ballungsgebieten stellen wir uns grundsätzlich nur auf bewachte Wohnmobilstellplätze. Das Risiko ausgeraubt zu werden ist einfach zu groß.

Wir verwenden hauptsächlich Google Maps

Wenn wir freistehen wollen suchen wir die Stellplätze vorrangig mit der Satellitenansicht bei Google Maps. Auf diese Art finden wir viele schöne versteckte Orte, die noch nicht in den einschlägigen Camping-Apps vertreten sind. Mit der Zeit entwickelt man ein Gefühl dafür, wie ein Platz in der Satellitenansicht aussehen sollte.

Wenn wir ein Gebiet online sichten, suchen wir immer noch 1-2 Alternativen in der Nähe raus. Falls die erste Wahl ein Reinfall war, müssen wir uns nicht erst noch etwas Neues in von unterwegs aus suchen. Manchmal entpuppt sich der Weg zum auserkorenen Stellplatz als Privatgrundstück, ist aufgrund von dichtbewachsenen Bäumen oder zu tiefen Schlaglöchern nicht mit einem Wohnmobil passierbar.

Die App „Park4Night eigent sich hervorragend für…

Die Suche nach Versorgungsstationen, Wohnmobilstellplätzen und Campingplätzen. Über die Rezessionen ist es möglich, schon einiges über den Stellplatz zu erfahren. Mit der App findet ihr auch eingetragene Picknickplätze, mit Spielplatz. Gerade für Tage, an denen wir viel gefahren sind oder nur eine Nacht als Zwischenstopp eingelegt haben, sind diese Plätze mit Kindern sehr zu empfehlen.

Manchmal ist es nicht unbedingt sinnvoll, sich von schlechten Rezessionen abschrecken zu lassen, denn Gerüchten zufolge, gibt es auch den einen oder anderen Fake-Eintrag, um besonders schöne Plätze vor einem zu großen Ansturm zu schützen. Aber auch dafür entwickelt man mit der Zeit ein Bauchgefühl und man lernt die Rezessionen einzuschätzen.

Wir müssen auf eine gute Netzabdeckung achten

Ein wichtiger Punkt für unsere Suche ist die Netzabdeckung des im jeweiligen Land verwendeten Internetproviders, da wir von unterwegs aus arbeiten. In der Regel gibt es Online-Karten, auf denen die Netzabdeckung des Providers abgebildet wird. Es ist so in etwa gut erkennbar, ob der ausgesuchte Platz über Internet verfügt. Unserer Erfahrung nach reicht 3G nicht aus, um flüssig online arbeiten zu können. An der Algarve haben wir leider die Erfahrung gemacht, dass einige der schönsten Küstenabschnitte kaum bis gar keinen Internetempfang (Provider: NOS) aufwiesen.

Wir sind gerne in der freien Natur und insbesondere Nationalparks waren auch eher schwierig vom Empfang her. Da kann es Sinn machen, den Besuch auf das Wochenende zu legen oder zum arbeiten morgens/abends in eine besiedelte Ortschaft nahe dem Nationalpark zu fahren.

Wir übernachten „nie wieder“ auf Rastplätzen an Autobahnen

Wenn ihr nur eine Nacht irgendwo schlafen wollt, um am nächsten Morgen direkt weiterzufahren, macht niemals den Fehler und übernachtet auf einem Rastplatz. Insbesondere Südfrankreich in der Region um Bordeaux ist berüchtigt dafür, dass organisierte Banden nur darauf warten, Vans oder Wohnmobile über Nacht auszurauben.

Obwohl wir von dieser Gefahr wissen, haben wir uns auf der Rückfahrt nach Deutschland (aufgrund der Corona- Krise) trotzdem in der Nähe von Bordeaux auf einen Rastplatz gestellt. Wir fühlten uns nicht unsicher, da noch weitere Wohnmobile neben uns parkten, der Platz beleuchtet war und direkt an der Tankstellen lag. Letztlich brauchten wir unbedingt ein paar Stunden Schlaf für eine sichere Weiterfahrt. Uns wurde in dieser Nacht 400 Euro Bargeld aus dem Portemonnaie im Fahrerhaus geklaut.

Wir reisen mit Hund und nicht einmal sie hat es bemerkt. Aus diesem Grund befürchten wir sogar, dass möglicherweise Gas angewandt wurde. Sie sind durch unsere Beifahrertür eingestiegen. Das Schloss wurde dabei nicht beschädigt, aber die Tür stand leicht offen. Daher unser Tipp: Fahrt für eine Übernachtung immer von der Autobahn hinunter und plant die Etappen bei sehr langen Strecken (wie bei uns Portugal – Deutschland) ggf. mit entsprechenden bewachten Stellplätzen lieber vor.

An der Westalgarve in Portugal gibt es viele schöne Plätze die zum Freistehen toll geeignet sind.
Eine direkte Strandlage ist optimal und am entspanntesten für uns Alle

Eine gute Planung ist alles

Wenn man mit Kindern ein freies unabhängiges Leben im Wohnmobil leben möchte, ist eine gute Organisation und Planung sehr wichtig, damit der Haussegen nicht schief hängt. 

Der Alltag mit Kindern im Wohnmobil, ist so lange schön, bis z.B. die Kinder während einer Fahrt unruhig werden und sich anfangen zu streiten. Die Besorgungen länger dauern als gedacht, die Entsorgungsstation nicht da ist, wo man sie erwartet hat und die ersten beiden Stellplätze leider doch nicht geeignet waren. Dann liegen die Nerven blank und mit schreienden und streitenden Kindern auf der Rücksitzbank, wird es nicht unbedingt besser.

Alltag im Wohnmobil

Zu einem Alltag mit Kindern im Wohnmobil, gehört auch die Ver- und Entsorgung (Abwasser / Toilette / Frischwasser), die Einkäufe und andere Besorgungen wie zum Beispiel das Tanken. Um etwas Routine in den Alltag mit Kindern im Wohnmobil zu bringen, ist es eine super Sache, wenn die Versorgung, der Einkauf und ggf. die Wäsche an einem Tag kombiniert werden. So hatten wir i.d.R. 1-2 Tage, an denen wir unterwegs waren, konnten aber den Rest der Zeit frei stehen und die Natur genießen.

Bei der Planung der Bersorgungstouren ist es sinnnvoll diese möglichst effizient zu strukturieren.

Zum Beispiel gibt es in Portugal an den Supermärkten Waschmaschinen, Entsorgungsstationen und Tankstellen. Während die Waschmaschinen laufen, ist es möglich einzukaufen und oder schon mal gemeinsam Mittag zu essen.

Steht eine Weiterfahrt an, ist es empfehlenswert, an den Fahrtagen diese Dinge direkt zu erledigen. Es gibt für uns nichts Entspannteres, als an einem wunderschönen Platz anzukommen und zu wissen, dass die Versorgung mindestens für die nächsten drei Tage gesichert ist. So kann man in Ruhe ankommen und den Ort entdecken.

Für die Stellplatzsuche mit Kindern im Wohnmobil ist es besser, vorher zu wissen, wo es hingehen soll und wie lange die Fahrt inklusiv aller Besorgungen ungefähr dauern wird.

Zum Wohnmobilalltag gehört es regelmäßig eine Versorgungsstation aufzusuchen

Ein typischer Fahrtag sieht bei uns in etwa so aus:

Wir sind Frühaufsteher. Daher wird bei uns der erste Kaffee und Kakao meist schon gegen 6.30 Uhr getrunken. Wir besprechen den Tag, das Ziel und haben am Abend vorher recherchiert, wo es hingehen soll und wo es einen geeigneten Stellplatz geben könnte. Wenn wir freistehen, wissen wir es nie zu 100%. Wir haben auch schon einige Überraschungen erlebt und mussten spontan umplanen, aber im Regelfall gefällt uns der vorher gescoutete Platz. Es gab dennoch auch wirklich schon nervige Ausnahmesituationen:

Wir sind stundenlang durch einen Nationalpark gefahren und jeder Platz, den wir uns über Google Maps oder die App „Park4Night“ ausgesucht hatten, passte nicht. Der erste Platz lag doch zu nahe an einer Hauptstraße, der Nächste hatte eine so steile Anfahrt, dass wir mit unserem Wohnmobil womöglich nicht mehr zurückgekommen wären. Ein weiterer Platz war schon mit so vielen anderen Vans und Wohnmobilen zugestellt, dass kein Platz mehr frei war.

Unsere letzte Hoffnung war ein eingetragener Picknickplatz bei „Park4Night“ und genau an diesem Abend stieg dort eine große Party von Jugendlichen. Es war mittlerweile dunkel und unsere Nerven lagen so blank wie noch nie. Am Ende haben wir uns einfach in eine größere Einbuchtung abseits der Straße gestellt und sind am nächste Morgen direkt weitergefahren.

Reisen kann auch anstrengend sein…

Diese Tage gibt es auch, zwar sind sie nicht immer so schlimm, wie der oben beschriebene Tag, aber es wird sie immer wieder geben, egal wie gut man vorbereitet ist und genau diese Tage bleiben einem in Erinnerung und erzählen am Ende die besten Geschichten.

Je nachdem wie lange die Fahrt dauert, fahren wir schon zu Beginn zu einer Versorgungsstation und gehen Einkaufen oder wir fahren erst einige Kilometer und verbinden die Besorgungen mit einer größeren Pause. Mit unseren Kindern können wir am Stück maximal 4 Stunden fahren, dann ist die Luft raus. Entweder sollten wir am gewünschten Ziel angekommen sein oder wir legen eine größere Pause ein.

Für die Fahrt haben unsere Kinder einige tolle Spielsachen dabei. Sie können sich super über einen längeren Zeitraum auch in ihren Sitzen damit beschäftigen. Schau gerne auf dem Artikel „Spielzeug fürs Wohnmobil- was haben wir dabei „ vorbei.

Wir versuchen immer spätestens am Nachmittag das gewünschte Ziel zu erreichen. So können die Kinder sich noch draußen bewegen und auspowern.

Mit der Zeit pendelt sich ein Gleichgewicht ein, und man findet seine wöchentlichen Routinen. Bis wir unseren Alltag mit Kindern im Wohnmobil mit den ganzen Besorgungen in ein harmonisches Gleichgewicht gebracht haben, hat es ungefähr vier Wochen gedauert.

Ich hoffe, dass dir unsere Tipps und Kriterien zur Stellplatzsuche mit Kindern im Wohnmobil weiter helfen werden.

Erzähl mal von deinen Erfahrungen! Gerne darfst du deine Tipps und Kriterien, die du an einen Stellplatz mit Kindern hast in die Kommentare schreiben. Ich freue mich darauf, von deinen Erfahrungen zu lesen.

Viel Spaß auf Reisen

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11 Kommentare

  1. Kristin

    Sehr gute Tipps, die werden wir beim nächsten Mal auf jeden Fall beachten und umsetzen!
    Liebe Grüße

    Antworten
    • Jasmin

      Das freut mich sehr zu lesen. Euch alles Gute und viel Spaß weiterhin auf Reisen. lieben Gruß Jasmin

      Antworten
  2. Stephanie

    Wow. Dieser Artikel ist super hilfreich. Vielen Dank. Haben uns auch sehr viele Gedanken gemacht und durch euch scheint es jetzt deutlich einfacher und logischer. Die app „park4night“ haben wir auch und ist super.
    Vielen Dank und euch weiterhin alles gute

    Antworten
    • Jasmin

      Schön das euch der Artikel gefällt. Liebe Grüße Jasmin

      Antworten
  3. Ingo Lammek

    Danke , wir wollen uns ein Wohnmobil kaufen und mit unseren Enkelkindern reisen. Toller Artikel

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    • Jasmin

      Oh das klingt wunderbar. Ich wünsche Euch ganz viel Spa? und unvergessliche Momente. liebe Grüße Jasmin

      Antworten
  4. CinMin

    Toller Artikel! Lässt sich gut und flüssig lesen, praktische Tipps kombiniert mit eigenen Erfahrungen. Weiter so!

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    • Jasmin

      Danke für das tolle Kompliment.

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  5. Julia

    Auf den Punkt. Ich finde auch ohne Kinder sind die Tipps sehr hilfreich. Hoffentlich kann es bald wieder losgehen.

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  6. Jala Jala

    Hey Jasmin,
    danke für deine hilfreichen Tipps. Die App park4night werde ich beim nächsten Roadtrip- Abenteuer nutzen. 🙂

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    • Jasmin

      Ja auf jedenfall , sie ist wirklich super. Viel Spaß bei deiem nächsten Roadtrip. Liebe Grüße Jasmin

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